Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.
Anton Bruckner
Prolog: Sind Ziele gut für mich?
Erreichst du alle Ziele, die du dir gesetzt hast?
Diäten, Finanzen, Freizeitaktivitäten, Sport, Gewohnheiten, Karriere, Reisen… Die Liste meiner nicht erreichten oder gar nicht erst begonnenen Ziele ist lang. Irgendwann habe ich mit diesem Mysterium der Ziele aufgehört: “Funktioniert für mich eh nicht.”
Doch es beschäftigte mich weiter. Warum ist das so? Tragen Ziele wirklich zum Erfolg bei? So ganz ohne Ziele zu leben, das entspricht nicht meiner Natur. Manchmal habe ich durchaus Dinge erreicht, die ich mir vorgenommen habe. Hätte ich es auch erreicht, ohne ein Ziel zu haben? Nein, wenn ich auf etwas hinarbeite, was ich erreichen möchte, dann ist es auch ein Ziel. Also funktionieren nur manche Ziele nicht, manch andere schon. Was macht diese Ziele aus?
Ziele sind nicht per se zielführend!
Wenn du dir für dich sinnvolle und vernünftige Ziele setzt, dann heißt das noch lange nicht, dass du sie automatisch gerne verfolgst. Und nein, nur weil ich SMART formuliere, dass ich 7,5 kg (messbar + anspruchsvoll) in den 12 Wochen (realistisch) bis zu meinem nächsten Geburtstag (terminiert) durch 2x pro Woche joggen abnehmen (spezifisch) möchte, hilft mir das nicht, wenn es Winter ist und ich mich zum Joggen in der Kälte und Nässe nicht motivieren kann.
Wenn du dein Herz nicht mitnimmst, dann wird es sehr anstrengend und ist vermutlich schon zum Scheitern verurteilt. Noch schneller passiert es natürlich mit Zielen, die dir von anderen Personen vorgeschrieben werden. Ziele werden also nicht automatisch erreicht, nur weil sie SMART sind.
Doch bevor ich dir einen Weg mit größeren Erfolgschancen erläutere, schauen wir uns erst einmal an, was ein Ziel genau ist und worin sich einzelne Ziele unterscheiden. Anschließend beschreibe ich dir, wie du die für dich passenden Ziele herausfindest und so ausarbeitest, dass du sie auch erreichst. Das wird den Großteil der Zielarbeit darstellen. Die abschließende Umsetzung ist dann nur noch Formsache, ein paar Tipps gebe ich dir trotzdem mit auf den Weg.
Die verschiedenen Zielformen unterscheiden
Das sind die Zielformen
Ein Ziel muss aus eigener Kraft erreicht werden können, durch Einsatzbereitschaft und Energieeinsatz. Wer hingegen seine Ziele an andere richtet und das baldige Eintreten ohne eigenes Zutun herbeisehnt, spricht von Wünschen.
Dr. Harlich Stavemann unterschiedet zwei grundsätzliche Zielformen: qualitative Ziele und quantitative Ziele. Die qualitativen Ziele sind in der Art und Weise begründet, wie ein Mensch leben möchte. Darunter fallen moralische Ziele, wie die eigene Lebensphilosophie, Wertvorstellungen oder seine eigenen (religiösen) Glaubensregeln. Sie können auch die innere Haltung und den Umgang mit anderen Menschen beschreiben.
Im weiteren Verlauf soll es weniger um Verhaltensziele gehen, sondern um die quantitativen Ziele, den Handlungszielen. Sie beschreiben, was jemand wie intensiv oder häufig vor hat.
Langfristziele | Vorhaben, die wir auf lange Sicht, über viele Jahre hinweg erreichen möchten. Diese Ziele werden auch Endziele genannt. |
Etappenziele | Etappenziele unterteilen ein Langfristziel in Unterziele, indem sie zum Endziel führen. Ein Etappenziel kann ein Kurzfrist-, Zeitpunkt- oder Zeitraumziel sein. |
Kurzfristziele | Vorhaben und Handlungen, die heute umgesetzt werden können, wie Tagesziele oder spontane Vorhaben. |
Zeitpunktziele | Wenn das Ziel an einem bestimmten Punkt abgeschlossen sein wird, sprechen wir von Zeitpunktzielen. |
Zeitraumziele | Zeitraumziele werden nie erreicht, sondern eine Zeit lang verfolgt. |
Darum funktionieren SMARTe Ziele meistens nicht
Diese Unterscheidung zeigt auf, warum die SMART-Formel für das obige Beispiel “abnehmen” nicht funktioniert. Durch die SMART-Formel machen wir aus einem Zeitraumziel, da über einen Zeitraum hinweg mehr Sport gemacht werden soll, ein Zeitpunktziel (am nächsten Geburtstag). Die SMART-Formel rückt das Ergebnis der Abnahme in den Fokus. Dies ist jedoch nur der Effekt, das Ziel ist das regelmäßige joggen und die gesündere Ernährung.
Und was passiert, wenn das Ziel erst eine Woche später erreicht wird? Genau: NICHTS! Anders wäre der Fall, wenn wir am 01.10. des Jahres einen Marathon laufen möchten. Dann findet die Zielerreichung auch genau an diesem Tag statt.
Ich sehe es eher negativ, künstliche Deadlines für Zeitraumziele zu setzen, nur weil eine Formel das so besagt. Schlimmstenfalls werden wir durch diesen Tag x zusätzlich gehemmt und scheitern noch schneller.
Auf die Handlung innerhalb der Ziele kommt es an
Halten wir fest: die Zielform und das gewünschte Ergebnis bestimmen, wie wir das Ziel formulieren. Kurzfristziele beschreiben die Handlung selbst, Zeitpunktziele können mit Hilfe der SMART-Formel beschrieben werden, sofern es einen wirklich konkreten Zeitpunkt für die Zielerreichung gibt. Zeitraumziele beschreiben wiederum ausschließlich die Handlungen, die innerhalb einer festgelegten Zeit idealerweise regelmäßig durchgeführt werden sollen.
Im Kontext des Selbstmanagements fokussieren wir uns nun im nächsten Abschnitt auf die Langfrist- und Etappenziele.
So erreichst du deine Langfristziele
Wenn es nicht auf die Zielformulierung ankommt, worauf dann?
Das Eingangszitat beschreibt es bereits: das Fundament.
Bevor du aktiv den ersten Handlungsschritt machen kannst, solltest du zunächst diverse Überlegungen und Vorarbeiten durchführen. Je sicherer du bist, dass es das richtige Ziel für dich zu diesem Zeitpunkt ist, umso einfacher wird dir die Umsetzung fallen. Wenn du anschließend die Etappenziele und Handlungsschritte planst, hast du schon einen Großteil der Vorarbeit geschafft.
Schließe negative Konsequenzen und Zielprobleme aus
Kläre dein Warum für jedes deiner Ziele
Es gibt viele Gründe, warum wir an Zielen scheitern. Als erstes gilt es das Warum zu klären. Das Warum hält dich bei der Stange und hilft dir, dich für dein Ziel zu motivieren.
- Kannst du das Ziel durch eigene Handlungen erreichen?
- Was lohnt sich am Ziel?
- Welche Motivation verfolgst du?
- Was bedeutet es für dich, wenn du das Ziel erreicht hast?
- Was wird sich dadurch in deinem Leben positiv verändern?
- Was erfüllt sich durch die Zielerreichung für dich?
Ermittle mögliche negative Konsequenzen der Ziele
So hast du dir schon vergegenwärtig, dass sich die Zielverfolgung für dich persönlich auch lohnt. Der nächste Schritt besteht darin, dich mit den möglichen negativen Konsequenzen auseinanderzusetzen.
- Entspricht das Ziel deinen Werten?
- Steht das Ziel im Konflikt mit anderen Zielen?
- Willst du persönlich das Ziel erreichen oder ist es das Ziel von jemand anderes?
- Hast du ausreichend Zeit und Energie, um das Ziel zu verfolgen?
- Gibt es Situationen in deinem Leben, in denen du das Ziel nicht willst?
- Hat die Zielverfolgung negative Konsequenzen auf dein soziales Umfeld?
- Entstehen für dich wirtschaftliche Konsequenzen?
- Ist das Ziel für dich wirklich realistisch erreichbar?
- Welche Nachteile kann der Weg für dich haben?
Ist es der richtige Zeitpunkt für DEIN Ziel?
Mit diesen Fragen bekommst du einen Eindruck, welche negativen Konsequenzen die Zielverfolgung für dich haben kann. Wenn dir jetzt klar wird, dass du nicht bereit bist, den Preis zu zahlen, hast du nun zumindest eine Erkenntnis gewonnen. Kannst du die Konsequenzen alle akzeptieren oder ist ein anderer Zeitpunkt besser? Ich möchte dir an dieser Stelle nicht die Aufschieberitis schmackhaft machen. Das klassische “Wenn ich in Rente bin, dann mache ich die Weltreise” zählt nicht. Gibt es einen wirklichen Grund, der den ersten Schritt verhindert? Sind es unwiderlegbare Gründe oder lose Begründungen?
Doch sollte die Antwort ein “nein, jetzt noch nicht” sein, dann gilt es nun die ersten kleineren Handlungsziele aufzustellen. Nur weil jetzt noch irgendetwas fehlt, ist es kein Grund alles zu verwerfen. Dann ist die Vorarbeit zur Startlinie dein erstes Etappenziel. Welche Ressourcen (Zeit, Geld, Fähigkeiten) benötigst du? Wie kannst du die fehlenden Ressourcen bekommen? Willst du das Ziel jetzt oder zu einem anderen Zeitpunkt weiterverfolgen, kannst du nun zum nächsten Schritt übergehen – deine Erfolgsstory.
Formuliere deine Ziel-Erfolgsstory schon vorher
Je konkreter du dir den Weg zum Ziel ausmalst, umso größer die Erfolgswahrscheinlichkeit. Hast du dir schon einmal vor einem Gespräch oder einem wichtigen Ereignis überlegt, wie es wohl sein wird? Das verstehen wir unter Visionierung. Doch möchte ich dir hier eine ganz bestimmte Form der Visionierung mitgeben: Die Heldenreise.
Der Aufbau der Heldenreise
In der Heldenreise geht es um einen Prozess, in welchem der Protagonist eine Entwicklung aus der Komfortzone heraus zu einem Helden durchlebt. Joseph Campbell beschreibt diese Heldenreise anhand 9 Stadien des Protagonisten:
Schritt 1: Status quo
Der Protagonist befindet sich in seiner gewohnten Welt. Er kennt sie in- und auswendig, die Handlungen sind vorhersehbar, strahlen Sicherheit aus und folgen einer gewohnten Routine. Er hat es sich also in seiner Komfortzone kuschelig eingerichtet.
Doch es gibt innerhalb der Komfortzone diese kleinen unbefriedigten Bedürfnisse. Träume, Unzufriedenheit, Mangel – es gibt Dinge, die besser sein könnten. Denn Unzufriedenheit ist immer der erste Schritt zum Erfolg! Sie sind noch leise, aber melden sich ab und zu.
Schritt 2: Ruf zum Abenteuer
Mit der Zeit werden die Rufe häufiger und lauter. Dem Protagonisten wird klar, dass er “irgendwann” seine Komfortzone verlassen muss. Er realisiert, dass die Rufe nicht mehr abklingen werden. Es entstehen konkrete Sehnsüchte und vage Pläne.
Schritt 3: Verweigerung des Rufs
Der Protagonist spürt den Ruf, doch er traut sich (noch) nicht. Er verwendet diverse Ausreden und Entschuldigungen warum es jetzt nicht geht. Und er persönlich kann das sowieso nicht. Das bevorstehende Abenteuer hält viele Herausforderungen bereit, die viel Energie kosten und sein ganzes Leben auf den Kopf stellen können. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Die Unsicherheit führt dazu, dass er in eine Schockstarre verfällt und seine liebgewonnene Komfortzone nicht verlassen möchte.
Schritt 4: Begegnung mit dem Mentor
Der Mentor ist jemand, der in einem bestimmten Bereich bereits Erfahrungen gesammelt hat und mehr weiß als der Protagonist. Der Mentor ist ein Wissensträger, dem der Protagonist Fragen stellen kann. Dessen Informationen sind vom größten Wert für die Entwicklung des Protagonisten und führen dazu, dass er sich auf seine Berufung fokussieren kann und nicht mehr auf die Angst. Doch ist der Mentor auch derjenige, der dem Protagonisten eventuell einen kleinen Schubser in die richtige Richtung gibt.
Schritt 5: Überschreiten der ersten Schwelle
Dann kommt schließlich der Moment, in dem der Protagonist etwas tut, was ihn nicht mehr umkehren lässt. Die Gedanken der Veränderungen, die möglichen Konzepte sind nun real geworden. Die Reise hat begonnen, der erste aktive Schritt ist gegangen.
Schritt 6: Bewährungsproben, Verbündete und Feinde
Zu Beginn der Reise lernt der Protagonist Verbündete kennen. Menschen, die einen Teil des Weges mit ihm gehen, ihm helfen, Tipps geben oder ihm Regeln und Orte für seine Reise erklären.
Er trifft auch auf Feinde, die sich durch seine Reise bedroht fühlen, weil er deren Platz einnehmen möchte, sie sich mit der Veränderung nicht arrangieren können oder sein Ausbruch negative Konsequenzen für sie hat. Es kommt zu Konfrontationen, in denen der Protagonist gezwungen ist zu kämpfen und zu sagen was er denkt.
Er durchschaut seine Widersacher immer mehr und versteht seine inneren Feinde: Passivität, Unfähigkeit, Gutgläubigkeit.
Schritt 7: Entscheidungskampf
So schlägt er sich immer weiter bis zum großen Showdown durch. Der Moment, vor dem der Protagonist die größte Angst hat. Hier wird er sich am meisten verändern. Die große Belohnung erfordert einen hohen Einsatz und Schmerz.
Schritt 8: Belohnung
Der Protagonist stirbt und wird als Held wiedergeboren, dessen Gewinn erzeugt Freude, Jubel, Dankbarkeit und Glück. Dieser Held fühlt sich unbesiegbar und möchte sich am liebsten voller Ekstase direkt in das nächste Abenteuer stürzen. Doch es beginnt zunächst die Reise zu sich selbst. Der Blick zurück zeigt ihm, was er alles schaffen kann. Er hat Selbstvertrauen gewonnen und denkt über die nächsten Abenteuer nach.
Schritt 9: Rückkehr und Verwandlung
Der Held kehrt zu seinem Ursprung zurück. Auf der Reise wurden viele Veränderungen angestoßen, sodass er nun reifer und weiser auftritt. Er spürt eine tiefe Verbundenheit mit sich selbst und integriert das Erlernte in seinen Alltag – sein Leben ist ab sofort besser als es jemals war.
Die Heldenreise am Beispiel von “Der Hobbit”
Um die Heldenreise an einem Praxisbeispiel zu verdeutlichen, möchte ich die Heldenreise von Bilbo Beutlin aus “Der Hobbit” aufgreifen, natürlich in sehr komprimierter Form.
Bilbo lebt glücklich und zufrieden im Auenland und scheut jegliche Veränderung. Die Mahlzeiten und seine Pfeife sind alles was er benötigt (1). Plötzlich erscheinen 13 Zwerge und Gandalf der Zauberer vor seiner Tür. Sie bitten ihn auf ein Abenteuer mitzukommen, um einen Schatz vom Drachen Smaug zu stehlen (2). Doch Hobbits meiden Abenteuer und er bleibt aus Angst allein in seinem Haus zurück (3).
Er rekapituliert die Worte Gandalfs (4) und entschließt sich doch, den Zwergen und Gandalf zu folgen (5). Einige Zwerge geraten in die Hände von Trollen, woraufhin Bilbo seinem ersten Kampf gegenübersteht. In Gewisser weise wird auch das dort gefundene Schwert ein Verbündeter von Bilbo (6).
Auf der weiteren Reise erscheinen viele Verbündete und Feinde, bis die Gefährten schließlich in der Höhle ankommen und Bilbo alleine losgeschickt wird, den Schatz unter dem Drachen Smaug zu stehlen. Das Aufwachen und der Tod Smaugs führen schließlich zur großen Schlacht (7).
Bepackt mit einem Schatz, dem Ring und vielen Erfahrungen kehrt Bilbo zurück ins Auenland (8). Dort versucht Bilbo wieder das ruhige Leben zu genießen und sein Buch zu schreiben (9).
So formulierst du deine Ziel-Heldenreise
Kleine Frage vorab: Was macht es mit dir, das zu lesen?
Du hast Recht! Als du dich näher mit dem Ziel, deinem Warum und den negativen Konsequenzen befasst hast, bist du schon die ersten vier Schritte der Heldenreise gegangen. Du hast deinen Ruf lauter werden lassen und bist deiner Schockstarre aus dem Weg gegangen, indem du dich bereits mit der Unsicherheit auseinandergesetzt hast. Du warst dein eigener Mentor. Sehr gut! Du kannst natürlich auch meinen Text oder mich als Mentor betrachten. Auf jeden Fall stehst du bereits an der ersten Schwelle, wir bleiben aber noch etwas auf der Stufe 4.
Wir werden jetzt gemeinsam mit kleinen Fragen deine Heldenreise ausarbeiten. Du kannst sie auch gerne als Geschichte schreiben. Wichtig ist, dass du sowohl das Ziel, als auch die konkreten Antworten niederschreibst. Sie werden dir später noch von großem Nutzen sein.
4: Begegnung mit dem Mentor |
Konkretisierung des Ziels:
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5: Überschreiten der ersten Schwelle |
Die ersten Kurzfristziele aufstellen:
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6: Bewährungsproben, Verbündete und Feinde |
Hindernisse präzisieren:
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7: Entscheidungskampf |
Kenne deinen Endgegner:
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8: Belohnung |
Erfolge feiern:
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9: Rückkehr und Verwandlung |
Das Leben danach:
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Die notwendigen Aktionsschritte zur Zielerreichung definieren
Planung vs. Flexibilität
Ich bin kein Freund davon, einen detaillierten Plan auszuarbeiten. Das heißt, ich verzichte an dieser Stelle darauf, mir einen festen Zeitplan zu erarbeiten und haarklein festzuhalten, was wann in welcher Reihenfolge getan werden muss. Wenn es dir Sicherheit gibt, kannst du es gerne machen. Der Weg ist für mich das Ziel. Für mich sind Ziele dazu da, in Handlung zu kommen und eine grobe Richtung zu haben. Das verringert zumindest die Unsicherheit und erleichtert dir die ersten Schritte.
Sei dir sicher, es wird ganz bestimmt noch weitere Hindernisse geben. Ob sich dein Plan verzögert, weitere Handlungsschritte dazwischengeschoben oder vorgezogen werden müssen oder einfach der Alltag dazwischen kommt. Das kannst du alles nicht planen .Daher hilft es, sich ein Maß an Flexibilität zu bewahren.
Erstelle eine Aufgabenliste
In Form eines Brainstormings kannst du dir nun eine Liste an Aufgaben erarbeiten, die du zur Zielerreichung abarbeiten musst. Die oben definierten Hindernisse und Lösungen kannst du ebenfalls mit in die Aufgabenliste aufnehmen, sollten konkrete Handlungen daraus abgeleitet werden können.
Arbeite die zeitlich zuerst zu erledigenden Aufgaben schon etwas detaillierter aus. Alle restlichen Aufgaben konkretisierst du, wenn sie an der Reihe sind. Du erledigst eine Aufgabe und suchst dir die nächste Aufgabe heraus. Habe jedoch immer auch die anderen Aufgaben im Blick. Sind sie noch notwendig? Sollte stattdessen lieber ein alternativer Lösungsweg genommen werden? Fehlen noch Aufgaben? Lass die Aufgabenliste leben, behalte du jedoch stets die Kontrolle und lass dich nicht von künstlichen Deadlines unter Druck setzen. Niemand verbietet dir die Anpassung deines eigenen Drehbuches!
Mit diesen Umsetzungstipps leichter Ziele erreichen
Jetzt bist du schon weit gekommen. Du kannst jetzt anfangen. Da du dich nun so intensiv mit dem Vorhaben befasst hast, kannst du es kaum erwarten loszulegen. Nutze dieses Gefühl und fange an!
Für die Umsetzung gibt es zum Schluss noch 10 Tipps:
Führe Ideenlisten
Ich habe immer eine Liste von Reisezielen, Karrierezielen und diversen persönlichen Zielen. Diese sind allerdings lediglich im Ideen-Status. Erst wenn der Ruf zu einem dieser Ziele lauter wird, steige ich in die konkrete Ausarbeitung ein.
Ziele kommunizieren
Erzähle deinem Umfeld von deinen Zielen. Hier kannst du mehrfach von profitieren. Vielleicht haben Menschen in deinem Umfeld wertvolle Tipps für dich? Vielleicht wollen sie dich unterstützen? John Strelecky hat diese Menschen “Reisebegleiter” genannt. Na das passt doch zu deiner Heldenreise.
Allerdings wirst du auch auf Menschen stoßen, die dir das nicht zutrauen. Mach dir bewusst, dass diese Menschen ihre eigenen persönlichen Grenzen so eng um ihre kleine Komfortzone gebaut haben, dass sie niemanden Erfolg zutrauen, weil sie selbst Meilenweit davon entfernt sind. Wachse an diesen Menschen, indem du das Gesagte nicht auf dich beziehst. Sie haben vor langer Zeit nein zu sich selbst gesagt und projizieren das auf dich. Diese Worte haben nichts mit dir zu tun.
Und ja, es werden solche Menschen mit der Zeit nicht mehr zu deinem Umfeld gehören. Mit wem möchtest du dich eher umgeben? Jemand der dich unterstützt, der sagt: “Wow, finde ich klasse was du vorhast. Erzähl mir davon. Ich habe etwas ähnliches auch schon gemacht”. Oder mit jemanden, der sagt: “Das willst du machen? Klappt doch nie. Das machen schon genügend andere. Warum also du? Sonst würde es ja jeder machen”. Die Grenzen und Glaubenssätze anderer sind nicht deine. Lächle, mach dein Ding, lass dich nicht aufhalten. Irgendwann kannst du ihnen die kühnste Form der Rache präsentieren: Zeig ihnen, dass sie falsch lagen.
Vorbilder suchen
Hier kannst du reale Persönlichkeiten zum Vorbild nehmen oder fiktive. Wenn dir etwas nicht gelingt, dann frage dich “Was würde xy in der Situation machen?” Egal ob Bill Gates, Michael Jordan, Pipi Langstrumpf, Superman oder Nelson Mandela. Sie würden eine Lösung finden. Versetz dich in deren Köpfe. Sie würden nicht aufgeben!
Lerne dich kennen
Versuche dich stetig besser kennen zu lernen und an dir zu arbeiten. Hast du immer gut reagiert? Was kannst du in Zukunft besser machen? Durch Selbstreflexion kannst du dich für die Zukunft besser aufstellen. Sei dabei zwar kritisch, aber be- und verurteile dich dabei nicht.
Ziele schriftlich festhalten
Es hat immer etwas verbindliches, wenn du dir ein Blatt Papier oder Notizbuch nimmst und dein Ziel schriftlich formulierst. Sieh es als Vertrag mit dir selbst.
Handlungsschritte rückwärts planen
Wenn du dein Ziel betrachtest, gibt es Etappenziele, die du dafür erledigen musst. Schaue dir anschließend diese Etappenziele an, um abzuleiten was du dafür erledigen musst. So kannst du das Ziel hierarchisch von oben nach unten verfeinern.
Dranbleiben
Lass dich nicht von Fehlern aus der Bahn werfen. Du wusstest vorher, dass nicht alles perfekt laufen wird. Wenn etwas schief geht, dann hast du etwas gelernt. Fehler sind besondere Lernprozesse, keine Hindernisse. Und im Notfall liest du dir deine Heldenreise durch, das wird dich wieder motivieren.
Thomas Edison sagte bei der Erfindung der Glühbirne, dass er nicht 10.000 gescheitert ist. Er hat lediglich 10.000 Varianten entdeckt, die nicht funktionieren.
Verstecke dich auch nicht hinter der Geschäftigkeit des Alltages. Wenn du ein Ziel festgelegt hast, dann räume diesem Ziel ausreichend Zeit ein. Vereinbare einen regelmäßigen Termin mit dir und deinem Ziel.
Verschließe die Augen nicht vor Hindernissen
Wenn dir etwas auffällt, was nicht so läuft wie es sein sollte, dann handle zeitnah. Je länger du wartest, desto größer wird das Problem.
Lösungswege abwägen
Es gibt immer mehrere Wege zum Ziel. Möchtest du einen eigenen Weg ausarbeiten oder lieber den Weg eines anderen kopieren, der das Ziel bereits geschafft hat?
Suche nicht nach Abkürzungen! Es geht bei einer Reise nicht darum, zu einem Ziel gebeamt zu werden. Denn die Autofahrt kann schon neue Erfahrungen und Eindrücke mit sich bringen. Du lernst mehr, wenn du die Abkürzungen weg lässt. Denn am Ende geht es bei GrowthVibe nur darum: Wachse an und mit deinen Aufgaben! Der Erfolg liegt in der Handlung, nicht im Ergebnis.
Was hat dir als Kind beim Bau deiner Sandburg am meisten gefallen? Die fertige Burg deinen Eltern zu zeigen oder das bauen selbst? Du wirst dich an die Schritte und überwundenen Hürden erinnern, nicht an die eine Minute beim Zieleinlauf.
Tagebucheintrag in der Zukunft
Ein Teil der Visualisierung kann es sein, einen Tagebucheintrag der Zukunft zu schreiben. Nimm dir einen Tag, der nach der Zielerreichung liegt liegt. Tu so, als wäre dieser Tag heute. Wie fühlst du dich? Was machst du heute? Wie geht es deinem Umfeld?
Du schaffst es!
Zum Schluss möchte ich dir noch mitgeben, dass du deine Ziele ganz bestimmt erreichen wirst. Du kannst viel mehr als du dir selbst zutraust. Ich glaube an dich, also mach du es auch.
Ich habe dir eine etwas andere Methode mit der Heldenreise an die Hand gegeben. So kannst du Emotionen mit dem Ziel verbinden und erschaffst eine größere Widerstandsfähigkeit. Letztendlich entscheidet nicht die Art der Zielformulierung, ob du das Ziel erreichst. Sondern wie sehr du es wirklich willst und wie gut du es geschafft hast, dich mit deiner eigenen Angst und Unsicherheit auseinander zu setzen.
In diesem Sinne: Bleib niemals wie du heute bist!
Welche Erfahrungen hast du mit Zielen gemacht? Was sind deine Tricks? Teile mir das doch gerne über die Kommentare oder einer persönlichen Nachricht mit. Ich freue mich auf den Austausch mit dir.