Lesedauer 6 Minuten

Wie komme ich auf die Idee?

Ich habe mich vor nunmehr rund 1,5 Jahren bei LinkedIn angemeldet und schreibe mal mehr, mal weniger regelmäßig Beiträge. Wie auch hier auf dem Blog, schreibe ich, weil es mir Spaß macht und verfolge keine monetären Ziele.

Um es positiv auszudrücken:

Das hat natürlich auch zur Folge, dass ich meistens für mich selbst schreibe. Ich erziele eine geringe Reichweite, da ich relativ wenig dafür tu. Es gibt keinen Marketing-Plan, keine Personal-Branding-Strategie, keinen Redaktionsplan oder eine ausgeklügelte Taktik, wie ich Menschen auf mich aufmerksam machen kann.

Da ich überzeugt von dem bin, was ich schreibe, möchte ich die Challenge dafür nutzen, um hier etwas mehr Reichweite zu generieren.

Falls du mich unterstützen möchtest, folge mir doch direkt:

LinkedIn-Profil

Was erhoffe ich mir davon?

Auf der einen Seite möchte ich durch die Challenge ein paar nützliche Strategien und Vorgehensweisen kennenlernen und nutzen, die mir dieses Social-Media-Game schmackhafter machen.

Natürlich möchte ich die Challenge nutzen, um mehr Menschen auf mich aufmerksam zu machen. Doch darüber hinaus motiviert mich der Gedanke, dass ich dazu Kontakt zu vielen spannenden Menschen aufbauen kann. Da ich zwar sehr an Geschichten von Menschen interessiert bin, jedoch wenig auf Smalltalk und belanglose Gespräche stehe, scheitert es meistens am ersten Schritt.

Was beinhaltet die Challenge?

Ich möchte mit dieser Challenge natürlich ein paar messbare Ziele erreichen. Auf der anderen Seite allerdings auch tolle Kontakte finden und mit einigen näher ins Gespräch kommen.

Die Aufgaben und Ziele

Kommen wir zunächst zu dem messbaren Teil meiner Challenge.

Natürlich ist mir bewusst, dass die Menschen nicht morgens aufstehen und sich denken “ach, der Kevin ist ja sympathisch”. Also muss ich selbst einiges dafür tun.

Lustigerweise hat sich eine schöne Form der Ziele entwickelt: 1 / 10 7 100 / 1.000 / 10.000

1 Beitrag an jedem Arbeitstag

Das ist der Grundpfeiler dieser Challenge. Ich möchte mal viele Beiträge in einem Montag veröffentlichen.

Diese 20 Beiträge werde ich weitgehend alle im Voraus planen und schreiben – ich befasse mich also auch mal mit einem Redaktionsplan. Mal schauen, ob mir das liegt.

Natürlich werden nicht alle 20 Beiträge vollgestopft mit ausschweifenden Herleitungen, langen Texten und schönen Selfies oder Carousels sein. Es wird ein bunter Mix aus Meinung, Inhalten, Gedanken mit Fotos, Illustrationen oder auch mal ohne Fotos sein.

Ich möchte diese Challenge auch nutzen, um ein paar Inhalte auszuprobieren und mich hinsichtlich der Textlänge präziser auszudrücken.

10 Kontaktanfragen täglich versenden

Hier bin ich bisher sehr zurückhaltend. Ich frage natürlich an, wen ich kenne. Doch darüber hinaus halte ich mich zurück. Das soll sich nun ändern.

Ich werde natürlich Menschen anfragen, die mit meinen Inhalten interagieren. Doch ich werde auch spannende Profile anschreiben und auch mal relativ frei Menschen anschreiben.

10 Kontaktanfragen am Tag bedeutet, dass ich mindestens 280 Anfragen versenden möchte.

100 Kommentare unter fremden Beiträgen

Kommentare sind die kleinen Beiträge. Ich lese relativ viel, kommentiere allerdings noch recht wenig. Wenn ich kommentiere, dann wird es auch ein längerer Text.

Hier möchte ich häufiger auch mal einen Gedanken oder ein kleines Statement loswerden. Unter Kommentaren von anderen Personen habe ich bisher noch nie etwas kommentiert. Das soll sich auf jeden Fall ändern.

Allerdings werde ich auch mal meine bisherigen Kommentare durchforsten und schauen, was ich wiederverwerten kann. Denn meine Meinung und Tipps zu vielen Themen, die sich auf LinkedIn häufig wiederholen, ändern sich natürlich nicht so schnell. Auf diese Weise erhoffe ich mir, effizienter fundierte Kommentare abgeben zu können.

1.000 Follower / Kontakte erreichen

Die drei vorigen Ziele dienen am Ende dem Zweck neue Kontakte zu knüpfen und Follower zu bekommen.

 

Dieses Bild ist vom 27.10.2023. Wie du siehst, stehe ich aktuell bei knapp unter 700 Follower. Wir sprechen also von einem Anstieg von fast 50% meiner bisherigen Kontakte.

Mal schauen ob das Zusammenspiel von Beiträgen, Kommentaren und Kontaktanfragen zum Ziel führt.

10.000 Impressions erzielen

Die Impressions sind in gewisser Weise eine Art Währung in der LinkedIn-Bubble – Ansichten der eigenen Beiträge.

Mit 1-2 Beiträgen pro Woche komme ich auf ungefähr 5.000 Impressions im Monat. 

Dadurch, dass ich die Anzahl der Beiträge stark erhöhe, wird vermutlich allein dadurch das Ziel erreicht werden. Ebenso ist es bei LinkedIn so, dass neue Kontakte auch verstärkt andere Beiträge zu sehen bekommen.

Das Ziel dürfte also automatisch erzielt werden, wenn ich die anderen Ziele wie geplant verfolge.

nicht messbare Ziele

Social Media ist natürlich dafür da, soziale Kontakte zu pflegen. Daher soll auch dieser Aspekt nicht zu kurz kommen.

Ich werde jeden neuen Kontakt persönlich begrüßen und versuchen ins Gespräch zu kommen. Es gibt da draußen so viele Gleichgesinnte und interessante Personen. Mal schauen auf wen ich so stoße. Ich bin gespannt, was sich hier für Gespräche entwickeln.

Die Gelegenheit werde ich auch nutzen, um mein Profil etwas auf Vordermann zu bringen. Hier gibt es noch das ein oder andere aufzupolieren.

Wie kontrolliere ich den Erfolg?

Auf der einen Seite ist es über LinkedIn möglich, die eigenen Aktivitäten, Impressions und Follower rückwirkend zu betrachten.

Doch da ich ein kleiner Zahlen-Fetischist bin, werde ich in Excel alles statistisch festhalten.

Die Follower zum Abend ebenso wie die Beiträge, Kommentare, versendeten Anfragen und deren Erfolgsquote. Ich werde dabei auch meine Profilansichten und Auswirkungen auf meinen Blog verfolgen.

Welche Herausforderung sehe ich?

Ich werde durch diese Challenge sehr viel Zeit für LinkedIn investieren. Zeit, in der ich weder Sport, noch andere produktiven Aufgaben erledigen kann. Es wird wichtig sein, relativ schnell auf Kommentaren zu meinen Beiträgen zu reagieren. Daher werde ich wohl täglich ständig ein Auge auf LinkedIn haben müssen. Vor allem das Kommentieren und die Kontaktanfragen werde ich vor oder nach der Arbeit intensiv verfolgen müssen.

Ich wehre mich ja eigentlich stark gegen so viel Zeit mit Social Media. Daher handle ich hier entgegen meiner ursprünglichen Haltung. Dieser innere Widerstand wird daher meine größte Herausforderung.

Ebenso kann es schnell zu Frust führen, wenn die Resonanz nicht so gut ist, wie ich sie mir vielleicht erhofft habe. Wenn in den ersten beiden Wochen einige Beiträge nur wenig Impressions, Kommentare und Reaktionen erzielen, kann es gut sein, dass ich frustriert alles in Frage stelle und den Aufwand stark reduziere.

Fazit nach 4 Wochen

Tja, was soll ich sagen. Es war sehr ereignisreich. Ich habe mich zu Beginn total auf die Aufgabe gestürzt.

  • Ich habe ein Buch über LinkedIn gelesen
  • Einen Redaktionsplan erstellt
  • einige Kommentare von mir so verallgemeinert, dass ich sie wiederverwenden kann
  • eine Fotosession mit vielen Selfies durchgeführt

Insgesamt habe ich knapp 80 Stunden für diese Challenge investiert, das ständige umher-scrollen nicht mit einberechnet. Das war weitaus mehr als ich dachte. Die vielen Nachrichten, Kommentare und Beiträge haben wirklich viel Zeit gekostet.

Bevor ich zu meinem Fazit komme, noch die Auflösung der einzelnen Aufgaben.

1 Beitrag an jedem Arbeitstag

Als ich meinen Redaktionsplan aufgebaut habe, sind die Ideen plötzlich nur so gesprudelt. Ich konnte mich am Ende schwer entscheiden. Daher habe ich an jedem Tag einen Beitrag veröffentlicht.

10 Kontaktanfragen täglich versenden

Zu Beginn habe ich das noch relativ ernsthaft verfolgt. Es viel mir bei den Menschen leicht, die irgendwie mit meinen Beiträgen oder Kommentaren interagiert haben. Hier gab es auch viele, die die Anfragen angenommen haben.

Personen ohne vorigen Kontakt anzuschreiben, ist mir hingegen schwer gefallen. Ich habe nach Schlagworten gesucht und bin dann durch die Profile gegangen. Leider waren dort dann viele mit wenigen Kontakten oder welche, die gar nicht aktiv auf Beiträge reagieren oder gar selbst welche schreiben. 

Ich fand es schließlich unangenehm, wahllos welche anzuschreiben und habe es eingestellt. Ja, es hätte sicherlich zum Ziel der 1000 Follower beigetragen, aber nein. Es hat sich nicht gut angefühlt.

Am Ende wurden es 160 von mir gestellten Kontaktanfragen. Also weit weniger als die angedachten 280.

100 Kommentare unter fremden Beiträgen

Das Kommentieren hat sich als sehr sinnvoll und spannend herausgestellt. Es war zwar teilweise schwer, Beiträge zu finden, bei denen ich Lust hatte etwas zu schreiben. Doch die Resonanz war richtig gut.

Es hat zwar viel Zeit gekostet, doch am Ende waren es 105 Beiträge, die ich bei anderen Personen kommentiert habe. Natürlich waren es insgesamt viel mehr Kommentare. Manchmal habe ich mehrmals kommentiert. Unter meinen Beiträgen habe ich natürlich auch jeden Kommentar erneut kommentiert.

1.000 Follower / Kontakte erreichen

Wie bereits gesagt, hat das nicht so gut funktioniert, weil es mir falsch vorkam. Immerhin bin ich von den 695 auf 866 Follower gekommen, also 170. Ich bin zufrieden, auch wenn das Ziel nicht erreicht wurde. Die 1.000 möchte ich dennoch zeitnah knacken.

Das Kuriose dabei ist, dass ich laut der LinkedIn Statistiken 226 neue Follower haben müsste. Ich habe wohl auch einige wieder verloren.

10.000 Impressions erzielen

Mit meinen 30 Beiträgen war es nicht so herausfordernd, auf 10.000 Impressions zu kommen. Allein bei meinen 700 Followern hätte nur jeweils die Hälfte jeden Beitrag sehen müssen.

Insgesamt bin ich auf rund 43.000 Impressions gekommen. Damit bin ich sehr zufrieden.

Fazit

Nun kommt mein Fazit.

Zuallererst möchte ich sagen, dass mir der Austausch über die Kommentare, die netten Gespräche in den privaten Nachrichten riesigen Spaß gemacht hat. Ich habe spannende Menschen aus den verschiedensten Bereichen kennengelernt und vielleicht auch das ein oder andere Projekt für die Zukunft andiskutiert.

Mein bester Beitrag hat mir allein 13.500 Impressions, 147 Likes und 113 Kommentare beschert. Mein zweitbester Beitrag wurde 2 Tage später veröffentlicht, mit 70 Likes und 30 Kommentaren. Jeden Kommentar und die persönlichen Nachrichten zu beantworten, war verdammt viel Arbeit.

Das hat auch dazu geführt, dass ich ab da ein paar Gänge zurückgeschaltet habe. Bis dahin bin ich 1 Stunde vor der Arbeit bereits am Rechner gewesen, habe kommentiert und Anfragen versandt. Abends ebenso, auch die Mittagspausen habe ich am Rechner verbracht. Das war am Ende viel zuviel.

Ein weiterer Nebeneffekt war, dass ich sehr häufig auf meine Präsenz angesprochen wurde. “Kevin, mein ganzer Feed ist voll von dir.” Da wird einem auch nochmal klar, dass jeder lesen kann, was du da schreibst. Doch genau das hat auch dazu geführt, dass einige ehemalige Kollegen und Kolleginnen sich mal wieder bei mir gemeldet haben.

 

Was nehme ich für die Zukunft mit?

Ich werde auf jeden Fall weiter fleißig kommentieren. Mal mehr, mal weniger. 2-3 Beiträge pro Woche reichen mir ebenfalls.

Ich habe für mich festgelegt, meine Follower-Zahl lieber organisch wachsen zu lassen. Mich mit jemanden zu vernetzen, nur damit die Zahl steigt, scheint mir falsch. Möchte ich auch nicht. 

Für das Schreiben der Beiträge habe ich ebenfalls einiges gelernt. Manches wusste ich bereits, habe es aber ignoriert. Meine ganz langen Beiträge waren vielleicht inhaltlich korrekt und gut geschrieben, doch gab es dann wenig hinzuzufügen – die Interaktionen waren demnach gering.

 

Mal schauen, ob ich diese Challenge im nächsten Jahr noch einmal wiederhole. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.