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Unser Leben ist das Ergebnis unserer Entscheidungen.

Stephen R. Covey

Raucht dir auch manchmal der Kopf bei großen Entscheidungen? Du denkst ständig darüber nach, schiebst die Entscheidung allerdings immer wieder vor dir her. Oder treibt dich manchmal allein die Frage in den Wahnsinn, was es heute Abend zu essen gibt?

Es kursiert im Internet immer wieder die Zahl der 20.000 Entscheidungen herum, die wir täglich treffen. Ich habe nie eine Strichliste geführt und möchte das demnach weder bestätigen, noch verneinen. Doch Fakt ist, dass jeder von uns immer wieder an den Punkt gelangt, an dem es uns schwer fällt Entscheidungen zu treffen. Da gibt es viele Entscheidungen, die wir unbewusst oder schnell treffen, wie der Zeitpunkt wann wir aufstehen, was wir anziehen oder was wir frühstücken. Die Liste kann endlos fortgeführt werden.

Ich möchte mich mit dir in dieser zweiteiligen Serie über über die Art und Weise austauschen, wie wir (meist unbewusst) unsere Entscheidungen treffen oder warum wir manchmal auch lieber keine treffen. Das Ziel ist es nicht, Fehlentscheidungen künftig komplett auszuschließen, denn das wäre unrealistisch und auch schade, weil wir aus ihnen viel lernen und wichtige Erfahrungen sammeln können.

Vielmehr geht es im ersten Teil zunächst um eine Hilfestellung, mit der du ein Verständnis für den Entscheidungsprozess erhältst. Wir kategorisieren Entscheidungen und schauen uns an, warum wir bei manchen Entscheidungen einfach nicht zum Ergebnis kommen. Damit du kein schlechtes Gewissen bekommst, zeige ich dir auch, wie wir uns von diversen Einflüssen ganz unbewusst manipulieren lassen.

Im zweiten Teil nähern wir uns dem Ziel, die für dich persönlich bestmögliche Entscheidung zu treffen. Ich zeige dir fünf Schritte, mit deren Hilfe du sowohl mehr Struktur, als auch mehr relevante Informationen in den Entscheidungsprozess einfließen lassen kannst. Um diesen Prozess noch weiter zu unterstützen, gebe ich dir zum Schluss noch 10 hilfreiche Methoden an die Hand.

Was ist eine Entscheidung?

Entscheidungen haben ihren Ursprung meist in der Aufgabe, eine Auswahl mit besonderer Bedeutung zwischen mehreren Alternativen zu treffen. Dabei ist es natürlich ein Unterschied, ob wir eine Marmelade im Supermarkt auswählen müssen oder eine Wahl für unseren nächsten Karriereschritt treffen müssen. 

Je größer und unkalkulierbarer die Tragweite der Entscheidung ist, desto schwerer fällt sie uns. Dabei ist es erst einmal egal, ob wir unseren Bauch (emotional) oder unseren Kopf (rational) mit der Lösungsfindung beauftragen, die quälenden Gedanken können mühsam und anstrengend sein.

Welche Entscheidungsarten gibt es?

Um die Tragweite und unseren Drang zur Vermeidung von Entscheidungen besser einordnen zu können, schauen wir uns zunächst einmal 2 Ansätze an, um Entscheidungen zu klassifizieren.

Im ersten Ansatz werden Entscheidungen je nach Ausmaß der Performance und Kontrolle in 4 Felder eingeteilt. Dabei beschreibt die Höhe der Kontrolle, ob das Ergebnis unmittelbar im Anschluss der Handlung bewertet werden kann oder erst zu einem späteren Zeitpunkt. Die Performance hingegen bezieht sich auf die Bemessung des Erfolges. Ob der Erfolg demnach an absoluten Kriterien ablesbar ist oder ob er in Relation zu weiteren Wettbewerbern steht und somit nicht eindeutig ablesbar ist.

Ich werde die 4 Felder zusätzlich anhand des Beispiels eines Marathons verdeutlichen. 

Feld Beschreibung Beispiel einer Entscheidung
absolute Performance / niedrige Kontrolle Erledigung von Routineaufgaben, die niemand anderes betreffen und keine Konsequenzen haben Ich gehe heute Abend laufen.
absolute Performance / hohe Kontrolle Beeinflussung von Ergebnissen ist nach der Entscheidung noch möglich Ich möchte in 3 Monaten einen Marathon unter 3 Stunden laufen.
relative Performance / niedrige Kontrolle Wetten im Wettbewerb, bei denen andere autarke Parteien ebenfalls aktiv sind und in Konkurrenz zueinander stehen Ich möchte den nächsten Marathon unter den besten 20% abschließen.
relative Performance / hohe Kontrolle strategische Erfolge anstreben, die voll unter eigener Kontrolle stehen, doch im Wettbewerb zu anderen stehen Ich möchte der beste Marathonläufer in Deutschland sein.

Anhand dieser Kriterien wird schnell sichtbar, dass die Qualität einer Entscheidung umso schwieriger wird, je unspezifischer der Zeitpunkt der Erfolgskontrolle ist und je stärker das Ergebnis von anderen Parteien abhängig ist. Sobald strategische erfolge angestrebt werden, kann eine Fehlentscheidung folgenschwere Konsequenzen haben. 

So hat es keine Konsequenzen, wenn du dich entscheidest heute Abend laufen zu gehen. Möchtest du den anstehenden Marathon unter 3 Stunden laufen, hast du noch die Möglichkeit dein Ergebnis zu beeinflussen, indem du dich noch häufig entscheidest laufen zu gehen. Es liegt allein an dir, ob du es erreichst. 

Wenn du unter die besten 20% kommen möchtest, dann kommt es sowohl auf deine Performance beim Marathon an, als auch auf die besten 20%. Du kannst noch nicht genau sagen, welche Zeit notwendig ist, kannst es jedoch weiterhin aus eigener Kraft erreichen. Um der beste Marathonläufer in Deutschland zu werden, muss hingegen viel mehr passieren, als ein gutes Training oder ein guter Marathonlauf. Neben jahrelangem Training, vielen guten Wettkämpfen, muss dein Leben darauf abgestimmt werden. Das ist ebenso schwer kalkulierbar, wie die Performance aller anderen deutschen Marathonläufer. 

Ich hoffe das verdeutlicht die Klassifizierung innerhalb dieses Modells.

 

Im zweiten Ansatz wurde die Art der Entscheidung anhand der Bedeutung für die Zukunft klassifiziert. Dadurch wird die Einordnung einer Entscheidung deutlich vereinfacht.

Picking: Situationen, in denen automatisiert entschieden werden kann, da keine Auswirkungen auf die Zukunft existieren

Beispiel: Auswahl der T-Shirt-Farbe, Anzahl der zu kaufenden Bananen

Choosing: komplexere Entscheidungen, die allerdings wenig Auswirkung auf die Zukunft haben

Beispiel: Wahl des Urlaubsortes, Location der Geburtstagsfeier

Opting: größere Entscheidungen, die eine hohe Bedeutung für die Zukunft haben

Beispiel: Wahl des Studienganges oder Wohnortes, Kinderwunsch, Selbstständigkeit

Anhand dieser Klassifizierung können wir einfach ablesen, dass erst die Opting-Entscheidungen den Aufwand rechtfertigen, sich wirklich Mühe zur Entscheidungsfindung zu machen. 

Was ist der Unterschied zwischen Bauch- und Kopfentscheidungen?

Die Frage, was besser oder schlechter ist, möchte ich an dieser Stelle nicht beantworten. Denn unabhängig davon was dir leichter fällt, haben beide Formen ihre Daseinsberechtigung.

Bauchentscheidungen verfolgen mehr die Intuition eines Menschen. Deren Vorteil liegt in der Schnelligkeit und der geringen Widerstandskraft zur Entscheidung. Du spürst eine Tendenz und entscheidest dich ohne groß darüber nachzudenken. Daher kann es bei kleineren Entscheidungen Energie sparen, intuitiv zu entscheiden. 

Der Bauch prüft vergangene Erfahrungen und bewertet diese. Dabei werden jüngere Erfahrungen höher gewichtet als weiter zurückliegende. Die Denkweise in vorgefertigten Mustern verleitet allerdings dazu, wichtige Informationen nicht zu berücksichtigen. Auch die Stimmung und der Ort können die Entscheidung auf Grund der damit einhergehenden Emotionen enorm beeinflussen.

Kopfentscheidungen sind die analytische und logische Form der Entscheidungsfindung. Hier werden, neben den eigenen Erfahrungen, möglichst alle Informationen berücksichtigt und weitere Informationen durch eine intensive Recherche gesammelt. Wir wägen Pros und Contras gegeneinander ab, gewichten sie und bewerten schließlich das Gesamtbild. 

Fehlen uns jedoch wichtige Informationen oder stellt sich die Tragweite als sehr komplex dar, verfangen wir uns in unzähligen Denkvorgängen und kommen zu keinem Ergebnis. 

 

Haben Entscheidungen wenig Bedeutung für die Zukunft, ist das Zustandekommen der Entscheidung mehr eine Typfrage, als eine Frage was besser oder schlechter ist. Bauchentscheidungen sind weder schlechter oder besser, doch auf jeden Fall der schnellere Weg. Kopfentscheidungen sind meist fundierte Entscheidungen, deren Nachteil die hohe Willensstärke auf dem Weg zum Ergebnis und der hohe Zeitaufwand sind.

Für komplexe Entscheidungen sollten Kopf und Bauch daher Hand in Hand gehen. Der Bauch entscheidet zunächst, womit sich der Kopf näher befassen darf. Der Kopf wägt die Auswahlmöglichkeiten gegeneinander ab und der Bauch wählt abschließend zwischen den Alternativen aus.

Warum fallen uns Entscheidungen oft so schwer?

Selbstverständlich gibt es hier Antwortmöglichkeiten, die sehr individuell und situationsbedingt ausfallen können. Doch wenn du das Ganze einmal aus einer etwas höheren Ebene betrachtest, findest auch du dich vermutlich in einigen der folgenden Begründungen wieder.

Grund 1: Lebensentscheidungen lösen Zukunfts- oder Versagensängste aus

Wenn du vor den wirklich wichtigen Entscheidungen des Lebens stehst, bist du verunsichert und wägst immer wieder dieselben Argumente gegeneinander ab, ohne dass du zu einer Entscheidung kommst.

Das liegt auf der einen Seite daran, dass du erst weit in der Zukunft beurteilen kannst, ob die Wahl richtig oder falsch war. Ob Route A oder B die bessere ist, kannst du spätestens bewerten sobald du eine der beiden gefahren bist. Doch bei der Wahl des Arbeitgebers? Das kann Monate oder Jahre dauern, bis du zumindest weißt, ob die Entscheidung gut oder schlecht war. Ob jedoch die andere Wahlmöglichkeit die bessere gewesen wäre, wirst du nie herausfinden.

Weiter ist das Ergebnis dieser bedeutenden Entscheidungen vielfältig, selten autark und neutral bewertbar. Diese unklare Zukunft wird über einen großen Zeitraum hinweg von vielen weiteren Entscheidungen ebenso bestimmt, wie vom Verhalten Dritter, anderen Wettbewerbern oder äußeren Umständen wie das Wetter, Pandemien oder anderen Zufällen.

Es gibt immer viele weitere Entscheidungen die sich nacheinander aufsummieren. Wir können solche Entscheidungen also nicht bis ins kleinste Detail zu Ende denken. Und genau dieser Prozess quält uns häufig mehr, als die Entscheidung selbst. Wir kennen doch alle das befreiende Gefühl, wenn die Entscheidung endlich getroffen wurde und unser Kopf sich anderen Dingen zuwenden kann.

Grund 2: Entscheidung für etwas ist auch immer eine Entscheidung gegen etwas

Es tut weh, wenn wir Dinge ausschließen müssen. Entscheide ich mich für Arbeitgeber A, dann bedeutet dies auch eine Entscheidung gegen meinen aktuellen Arbeitgeber (was, wenn es doch noch besser wird?) und gegen die anderen Alternativen.

Ähnlich sieht es aus, wenn wir uns gegen eine Party entscheiden, weil wir am nächsten Tag früh raus müssen. Diese Absage schmerzt uns in ähnlichem Maße. Hinzu kommt auch noch das sogenannte FOMO (fear of missing out). Wenn das die beste Party aller Zeiten wird und wir stattdessen zu Hause auf der Couch liegen, dann wäre das doch ein ziemlich dummer Fehler. Oder?

In dieselbe Richtung geht die Verlustaversion. Sie besagt, dass wir Verluste 1,5 bis 2,5 mal stärker gewichten, als Gewinne. 100 Euro zu verlieren schmerzt also mehr, als uns ein Gewinn von 100 € freut. Entscheidungen rufen in uns also das Gefühl hervor, mehr verlieren zu können als zu gewinnen.

Grund 3: Wir leiden an Entscheidungsmüdigkeit

Es gibt mittlerweile einige Studien, die beweisen, dass wir Menschen nur eine bestimmte Energiekapazität für Entscheidungen haben. Nach entscheidungsreichen Tagen kann uns abends schon die Frage “Was kochen wir?” völlig ans Limit bringen und starke Emotionen hervorrufen. Diesen Zustand nennen wir “Decision Fatigue”.

Der mentale Aufwand um Dinge gegeneinander abzuwägen ermüdet uns. Dabei kommt es mehr auf die Quantität als auf die Art der Entscheidung (schwer/leicht, positiv/negativ, groß/klein) an.

Je mehr Entscheidungen wir also treffen, desto weniger weitere Entscheidungen können wir noch treffen.

Wenn wir keine Entscheidung treffen, also in eine Art Entscheidungsdepression verfallen, heißt die Entscheidung entweder automatisch nein oder wird von jemanden anderen getroffen, sodass wir die Konsequenzen akzeptieren müssen. 

Grund 4: Angst vor Fehlentscheidungen

Und was passiert, wenn du dich falsch entschieden hast? Du musst dir und deinem Umfeld eingestehen, eine Fehlentscheidung getroffen zu haben. Dieses äußerst unangenehme Gefühl wollen wir möglichst vermeiden.

Es ist genau diese Verunsicherung vor der ungewissen Zukunft, die uns lähmt. Wir verbleiben also lieber im Status Quo. Da wissen wir, was uns erwartet. Problem gelöst.

Fehlentscheidungen sind meist keine schlechten Entscheidungen, es fehlte ihnen nur etwas. Wir werden Fehlentscheidungen nicht vermeiden können, aber mit mehr Qualität auf dem Weg zur Entscheidung werden wir zumindest besser damit leben können.

Wie du qualitativ bessere Entscheidungen treffen kannst, erfährst du im nächsten Artikel. Habe bitte noch etwas Geduld.

Grund 5: Wir kennen uns in dem Bereich der Entscheidung nicht aus

Ein Kfz-Meister hätte kein Problem mit der Auswahl eines Gebrauchtwagens, wir Normalos allerdings schon. 

Wir kommen oftmals bei solchen Entscheidungen zu keinem Ergebnis, bei denen es uns an Fachwissen für die Bewertung der Komplexität fehlt und wir die wichtigen Kriterien nicht überschauen können. Jemand der sich auskennt, weiß worauf er achten muss. Laien hingegen tapern meist völlig ahnungslos im Dunkeln, weil sie alle Informationen für gleich wichtig halten.

Fehlendes Fachwissen lässt den Sachverhalt komplexer erscheinen, als wenn wir uns damit auskennen würden. Wissen sind mit Erfahrungen angereicherte Informationen, welche personengebunden und somit schwer übertragbar sind. Es braucht den direkten Austausch mit Experten oder das Schwarmwissen mit Hilfe von Umfragen, Bewertungen oder Statistiken. Das ist der Vorteil von wissensbasiertem Entscheiden.

Grund 6: Ziele stehen in Konflikt zueinander

Angenommen, du möchtest mit deinem Arbeitgeberwechsel unbedingt das maximale Einkommen erzielen, jedoch bei minimaler Arbeitszeit. Wenn du nun die Angebote vergleichst, werden vermutlich die Angebote mit hohem Einkommen nicht diejenigen sein, die dir eine 32-Stunden Woche versprechen. 

Du gerätst also in einen Zielkonflikt und musst Möglichkeiten gegeneinander abwägen, die von deinen Zielen abweichen. Dabei werden plötzlich weitere vermeintlich unwichtige Kriterien hinzugezogen oder du passt deine Gewichtung nachträglich an, um zu einem Ergebnis zu kommen. 

Dieses einfache Beispiel zeigt, dass das Ziel genau zu definieren ist, bevor wir eine Entscheidung treffen wollen. Auch dazu kommen wir noch.

Die besten Tipps und aktuellsten Infos bekommst du nur im Growth-Letter! 

Grund 7: Optionen liegen zu nah beieinander

Liegen die Optionen zu nah beieinander, fällt es uns schwer einen eindeutigen Favoriten zu bestimmen. Wenn es 3 Gebrauchtwagen in die engere Auswahl geschafft haben und sich nur minimal unterscheiden, gerät der Entscheidungsprozess ins Stocken. Wenn du mit jeder Option gut Leben könntest und zufrieden wärst, beginnt meist das Abwägen von ursprünglich irrelevanten Kriterien, obwohl wir uns eigentlich gar nicht mehr falsch entscheiden können.

Mein Tipp: Spart euch das und würfelt!

Grund 8: Es gibt zu viele Wahlmöglichkeiten

Wir können uns wohl drauf einigen, dass heute in vielen Bereichen die Anzahl der Wahlmöglichkeiten weitaus höher ist, als sie es noch vor 25 Jahren war. 

Nehmen wir einmal das Beispiel der Auswahl eines Studienganges. Nicht nur, dass sich die Anzahl der Hochschulen vermehrt hat (Universitäten, FH, Business Schools usw.), haben es ebenso auch die Studiengänge oder die Art des Studierens (Vollzeit, Fernstudium, Wochenende, Abends). Und damit es noch komplizierter wird, haben sich auch die Prozesse vereinfacht, um im Ausland studieren zu können. Kein Wunder, wenn jemand nach dem Abitur Schwierigkeiten hat sich zu entscheiden.

Bei den Shoppingmöglichkeit sieht es ähnlich aus. Standen früher nur die Geschäfte im Umkreis des Wohnortes zur Verfügung, können wir heute diverse Shopping-Plattformen nutzen oder auch die Lagerbestände einer Kaufhauskette in anderen Bundesländern einsehen und uns den Artikel bequem zusenden lassen.

Welche Entscheidungsfehler machen wir unbewusst?

Während des Entscheidungsprozesses lassen wir uns ganz unbewusst von vielen Dingen beeinflussen. Einige davon möchte ich hier kurz auflisten. Ich wette, einige davon überraschen dich.

  • Stress distanziert uns vor negativen Konsequenzen – um sie zu vermeiden reagieren wir mit Angriff oder Flucht, anstatt mit einer reflektierten Reaktion auf die zu treffende Entscheidung
  • Wir entscheiden uns eher für Bekanntes, weshalb wir zu Fehlurteilen verleitet werden (an der Börse schätzen wir bekannte Unternehmen als besser ein, als unbekannte)
  • Je positiver unsere Stimmung ist, desto schneller akzeptieren wir ein Angebot
  • Wir verteidigen immer erst gemäß unserer Neigungen den Status Quo, statt uns neutral allen Möglichkeiten zu öffnen
  • Schlafmangel und Müdigkeit führen zu höheren Risiken und schlechten Entscheidungen
  • Der Confirmation-Bias besagt, dass wir gezielt nach Argumenten suchen, die unsere Tendenz / Bauchgefühl unterstützen
  • helles Licht verstärkt die Emotionen, daher werden die besseren Entscheidungen im Dunkeln getroffen
  • Wurde bereits viel Zeit und Geld in eine Entscheidung investiert, halten wir stärker an ihnen fest
  • Haben wir durch ähnliche Situationen in der Vergangenheit viel Selbstbewusstsein aufgebaut, ist das Bauchgefühl eher positiv, schlechte Erfahrungen und Ängste führen hingegen zu Fehlervermeidung
  • Der Anker-Effekt führt dazu, dass im Raum stehende Zahlen das Bild ebenso verzerren, wie eine überhöhte Gewichtung eines Kriteriums anhand einer Expertenmeinung
  • Personen schließen sich oft der Mehrheit an, anstatt frei zu entscheiden (Stichwort Gruppenzwang)
  • Wenn Sympathien zum Experten die Neutralität beeinflussen, sprechen wir vom Halo-Effekt
  • Wir sind glücklicher über ein ausgeschlossenes kleines Risiko, als wenn wir ein großes Risiko stark reduzieren

 

Die Welt in der wir uns bewegen, ist sehr komplex. Daher fällt es uns extrem schwer, uns bei wichtigen Entscheidungen auf eine Option festzulegen. Versagensängste, Informationsdefizite, Zielkonflikte, Angst vor Fehlentscheidungen, zu viele Wahlmöglichkeiten und Zukunftsängste hemmen uns bei der Auswahl. Und als würde das noch nicht ausreichen, hält unsere Psyche viele weitere Stolpersteine parat, welche uns eine Entscheidung zwar einfacher treffen lassen, doch bedeutet “einfach” selten “gut”.

Diese Hürden gilt es also zu umgehen oder deren Tragweite zumindest weitgehend zu minimieren. 

Genau das erfährst du im zweiten Teil dieser kleinen Artikelserie:

Bei welcher deiner letzten Entscheidungen bist du in eine dieser Fallen getappt? Wie bist du vorgegangen um zu einem Ergebnis zu kommen? Schreib es mir gerne in die Kommentare!

In diesem Sinne: Bleib niemals wie du heute bist!