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1. Worum geht es?

Der japanische Neurowissenschaftler Ken Mogi nimmt uns in die Welt des japanischen Ikigai. Er erzählt uns anhand vieler konkreter Beispiele, wie die Japaner ihren Ikigai leben. Ikigai verhilft den Menschen, ihr Leben mit Sinn und Freude zu gestalten.

Dabei beruft er sich immer wieder auf die 5 zentralen Säulen des Ikigai:

  1. Klein anfangen
  2. Loslassen lernen
  3. Harmonie und Nachhaltigkeit leben
  4. Die Freude an kleinen Dingen entdecken
  5. Im Hier und Jetzt sein

2. Warum habe ich es gelesen?

Da ich mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung, der Suche nach dem Sinn eines Menschen und Psychologie beschäftige, bin ich häufig auf das Konzept des Ikigai gestoßen.

Die tollen Bewertungen haben dazu geführt, dass ich zu diesem Buch gegriffen habe.

3. Was habe ich mitgenommen?

Ich habe ursprünglich gedacht, dass dieses Bild mit den 4 Kreisen (Was du liebst, Was du gut kannst, Wofür du bezahlt wirst, Was die Welt braucht) erklärt wird und wie wir uns dem nähern können.

Dieses Modell wurde mit keinem Satz erwähnt. Lustigerweise ziert es das Cover. Merkwürdig…

Vielmehr ging es darum, die Vorteile dieser Lebensweise mit all seinen Facetten zu erläutern. Mogi zeigt mit vielen Beispielen und wissenschaftlichen Erläuterungen, welche positiven Einflüsse Ikigai im Kontext der 5 Säulen hat.

Also was habe ich mitgenommen? Ein paar schöne Erläuterungen und Formulierungen. Ich verstehe auf jeden Fall besser, warum Ikigai für die Japaner so besonders macht und auch, was die japanische Kultur so besonders macht.

4. Wie bewerte ich es?

Mogi hat einen sehr schönen Schreibstil und hat tolle Beispiele ausgewählt, auf die er sich immer mal wieder bezieht. Vor allem gefällt mir, dass er auch immer etwas wissenschaftliche Theorie mit einstreut, um die positiven Effekte zu erläutern.

Mir hat etwas die Auseinandersetzung im Kontext der 5 Säulen gefehlt. Es wird dargestellt, als wäre das (für Japaner) der einzige Weg zum Glücklichsein, wer auf diese Weise nicht seinen Ikigai lebt, dem fehlt etwas. Das Buch hat lediglich 180 Seiten. Da hätten gerne noch ein paar Seiten in diese Richtung ergänzt werden können.

Ich wurde natürlich auch mit ein paar Fragen zurückgelassen.

  • Hat das Modell gar nichts mit der ursprünglichen Lebensphilosophie zu tun?
  • Woher kommt dieses Modell dann?
  • Wie finden Japaner ihren Ikigai sonst?

Leider bleiben diese Fragen im Buch unbeantwortet. Es ist interessant zu erfahren, was Ikigai ist und welche positiven Effekte es hat. Doch jeder Leser wird sich im Anschluss fragen, wie komme ich dort hin?

Auch wenn ich das was geschrieben wurde, mit 5 Sternen bewerten würde, ist das Buch in meinen Augen unvollständig. Daher vergebe ich nur 3 Sterne.

5. Kann ich es weiterempfehlen?

Wer mehr über die kulturellen Hintergründe erfahren möchte, kann sich das Buch ruhigen Gewissens schnappen. Wem es allerdings mehr um das Wie und das zugehörige Modell geht, wird in diesem Buch keine Antworten finden. Also nur eine bedingte Weiterempfehlung.

 

Ken Mogi – Ikigai