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In den kommenden Woche möchte ich meinen kompletten Besitz drastisch reduzieren.

Ich möchte einmal meine komplette Wohnung auf links drehen und alles raus schmeißen, was ich nicht mehr unbedingt benötige oder was längst ersetzt worden ist.

Vor allem geht es mir dabei um meine Kleidung, Bücher, Elektro-Zeug und das was in meinen vielen Kisten und Schränken schlummert.

Und wie immer, wenn ich etwas mache, schaue ich vorher nach, wie ich es am effektivsten durchführen kann.

Wer sich mit dem Thema Aufräumen beschäftigt, stößt sehr schnell auf Marie Kondo. Sie beschreibt mit ihrer KonMari-Methode, wie man am besten vorgehen kann. Dazu bin ich auf das Buch von Stephan Kunze gestoßen, der in seinem Buch “Zen Style” einen Mix aus Buddhismus und Minimalismus beschreibt.

Mit all diesen Inspirationen, Tipps und Tricks geht es nun los! Nachlesen kannst du alles weitere in den folgenden beiden Büchern.

 

Wie komme ich auf die Idee?

Tja, warum?

Meine Helfer haben mir beim letzten Umzug vor einigen Jahren schon signalisiert, dass ich zu viel besitze.

Ich habe eine sehr große Wohnung für mich allein und demnach auch viele Möglichkeiten Dinge zu verstauen. Doch so langsam stoßen der Kleiderschrank oder die Bücherregale an die Grenzen. Es wird also Zeit.

Ich habe mal von einer Challenge gehört, mit der man an Tag 1 einen Gegenstand weg schmeißt, an Tag 2 zwei Gegenstände, und so weiter, bis am 28. Tag 28 Gegenstände weggeschmissen werfen. Das passt nur leider nicht in meinen Alltag.

Was erhoffe ich mir davon?

Das Ziel ist für mich, die Wohnung komplett zu entrümpeln. Um wieder mehr Platz zu haben und auch um den nächsten Umzug für alle einfacher zu gestalten.

Ebenso erhoffe ich mir ein kleines bisschen, dass sich dieses “brauche ich das noch?” so festigt, dass ich künftig Dinge einfach direkt entsorge, anstatt sie erst einmal irgendwohin zu räumen.

Was beinhaltet die Challenge?

Die Challenge beinhaltet einfach alles. Alles kommt auf den Prüfstand. Dazu habe ich mir folgende Vorgehensweise überlegt.

  1. alle Klamotten: Kleidung, Schuhe, Mützen, etc.
  2. alles entfernen, was offensichtlich überflüssig ist, um Platz zu schaffen
  3. Bücher
  4. Dokumente digitalisieren und ausmisten
  5. Elektrozeug
  6. Keller
  7. Arbeitszimmer
  8. Küche + Vorratskammer
  9. Wohnzimmer
  10. Schlafzimmer

Ich kann nicht einschätzen, wie weit ich komme. Daher weiß ich nicht, ob ich mit meiner Wohnung zum Ende des Monats fertig bin. Ich werde damit natürlich nicht aufhören, nur weil die 4 Wochen vorbei sind. Das ziehe ich durch!

Hier geht es ausschließlich um das Ausmisten. All die Dinge wegschmeißen, die ich nicht mehr benötige oder die bereits sehr in die Jahre gekommen sind. Der Verkauf dieser Dinge und der Grundputz stehen auf einem anderen Blatt.

Ich habe mich dagegen entschieden, Kleidung zu verkaufen. Hier stehen für mich Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Bücher werde ich mal schauen, ob sie bei Momox angenommen werden. Ansonsten verschenke ich sie.

Ich besitze ein paar Uhren und andere elektr. Gegenstände oder Porzellan, welche ich auf jeden Fall verkaufen werde. 

Der Rest wird entsorgt.

Wie kontrolliere ich den Erfolg?

Dies ist an dieser Stelle einfach. Indem die oben stehende sorgfältig abgearbeitet und hoffentlich ganz viele blaue Säcke befüllt habe. Auf jeden Fall werde ich alles sammeln, um das Resultat auf einem Bild festhalten zu können.

Ich versuche auch die Dauer der einzelnen Tätigkeiten grob festzuhalten. Mich interessiert, wie lange so etwas dauert.

Meine Erfahrungen werde ich in 2 geplanten Beiträgen teilen. Meine Erfahrungen beim Ausmisten und die Digitalisierung meiner Dokumente.

Welche Herausforderung sehe ich?

Wie immer wird die größte Herausforderung die Zeit sein. Ich gehe davon aus, dass diese Challenge sehr zeitintensiv sein wird. Man kann hierbei auch nicht immer mal wieder eine Stunde etwas machen. Wenn ich einmal alle Schränke in einem Raum ausräume, dann muss ich das durchziehen und kann den Raum nicht ein paar Tage so belassen.  Das wird vermutlich eine Hürde werden, mit der ein oder anderen Tätigkeit zu starten.

Demotivierend wird es vermutlich, wenn zwischendurch das völlige Chaos ausbricht, weil ich alles ausgeräumt habe. Hier muss es wohl erst einmal ganz schlimm werden, damit es besser werden kann.

Ich bin gespannt, wie gut das mit dem Verkauf meiner Gegenstände abläuft. Diese Sachen werden ja auch erst noch eine Zeit herumliegen. Das Fotografieren, bei ebay einstellen, Fragen beantworten, verpacken und versenden wird ebenfalls einiges Zeit in Anspruch nehmen. Mal schauen, wie ich hier vorgehen werde.

Fazit nach 5 Wochen

Ich habe mir eine Woche mehr genommen. Bin mittlerweile nicht nur erleichtert, es einigermaßen hinter mich gebracht zu haben, sondern auch froh, dass es bald vorbei ist.

Mir ist es insgesamt sehr leicht gefallen, mich von Dingen zu trennen. Einmal im Rausch, habe ich für viele Sachen gar nicht lange nachdenken müssen. Ich wollte nur noch fertig werden und habe weniger darüber nachgedacht, ob manches nicht doch noch für ein paar Euro einen anderen Besitzer finden finden könnte.

Der Vorteil war natürlich auch, dass ich nicht gezwungen war, etwas wegzuschmeißen. In meiner sehr großen Wohnung war sowieso ausreichend Platz vorhanden. Ich konnte also entsorgen, was ich wollte und für richtig hielt. Es gab keinen Zwang irgendwo unbedingt Platz schaffen zu müssen.

Währenddessen habe ich auch Dinge entsorgt, die nun wirklich lange ihren Dienst getan haben. Ganz im Sinne von Marie Kondo, habe ich mich bedankt und werde diese nun durch Neue ersetzen.

Bevor ich die einzelnen Steps etwas genauer beschreibe, möchte ich mehr über die allgemeinen Herausforderungen berichten. Ein paar Fotos gibt es zum Schluss auch.

Herausforderungen

Ich kann die zuvor beschriebenen Herausforderung nun zu 100 % bestätigen. Genau so ist es gekommen.

Als ich am ersten Sonntag abends um 19 Uhr all meine Klamotten auf dem Bett ausgebreitet habe, habe ich mich natürlich gefragt, ob ich in dieser Nacht überhaupt das Bett nutzen kann. Ähnlich sah es mit den Büchern aus. Sowohl beim Aussortieren, als auch beim Neusortieren ist kurz einmal das Chaos ausgebrochen.

Es ist mir schwer gefallen mit manchen Tätigkeiten einfach mal so anzufangen, weil ich nicht abschätzen konnte, wie lange es dauert und vor allem keine Ahnung hatte, wie es danach aussehen würde.

Die Verkäufer verliefen insgesamt sehr frustrierend. Einen sehr geringen Teil habe ich bisher verkaufen können und einen ebenso geringen Teil habe ich verschenkt. Das Meiste habe ich allerdings einfach weggeschmissen.

Die vielen Bücher, DVD’s und Klamotten taten mir schon leid, dass sie einfach so auf den Müll landen.

Vorgehen und die einzelnen Schritte

Klamotten

Angefangen habe ich mit meinen Klamotten. Am ersten Abend habe ich meine Kleiderschränke ausgeräumt. Bis auf meine Unterwäsche und Schuhe habe ich alles auf mein Bett geworfen und habe angefangen…

Der erste Gedanke war natürlich “Wie viele Klamotten sind das denn?”.

Ich habe ca. drei Stunden gebraucht, um mich durch den Berg zu kämpfen und habe Dinge weggeworfen, die ich nicht gerne anziehe, die großen Verschleiß aufweisen und auch Jacken oder Anzüge, die ich einfach nicht mehr anziehen werde, weil ich bereits diverse neue Exemplare besitze.

Währenddessen habe ich mich dagegen entschieden, einen Teil meiner Klamotten über das Internet zu verkaufen. Was noch gut ist, wird gespendet. Alle alten Sportklamotten, Unterwäsche oder verschlissenen Sachen werden weggeschmissen.

In einer zweiten Abendrunde habe ich mir noch die Unterwäsche und Schuhe vorgenommen. Das ging relativ schnell und war in einer Stunde erledigt.

So habe ich rund 4 Stunden gebraucht, um einen großen Sack Spende-Klamotten und 3 weitere Säcke Klamotten zur Entsorgung zu füllen. Hinzu kommt ein blauer Sacke mit Schuhen.

Grob-Entsorgung

Mit einem Müllsack bewaffnet, habe ich einen ersten Streifzug durch die Wohnung gemacht. Offensichtlicher Müll wurde direkt entsorgt. Das ging relativ schnell, da ich mich gezügelt habe, nicht ins Wühlen zu verfallen. Ich habe nur alles weggeschmissen, was offen herumlag und nicht mehr benötigt wird.

Bücher

Mit der Zeit habe ich 3 komplett gefüllte große Billyregale mit Büchern und DVD’s angesammelt.

Nun hieß es ausmisten. Es sind vor allem Rezeptbücher, Belletristik-Bücher (Thriller + Krimis), Reiseführer und alte Bücher aus der Schul- und Uni-Zeit aussortiert worden.

Ich habe zunächst alles auf dem Boden gestapelt, um es mit der Momox-App abzuscannen. Das Resultat war wirklich ernüchternd. Lediglich 15 Bücher und 5 DVD’s / Bluray’s konnte ich verkaufen. Ich hatte sogar Schwierigkeiten über die 20 Euro Mindestverkaufswert zu kommen. Das hat mich wirklich schockiert.

Alle anderen Bücher liegen nun in einer großen Kiste (50x45x80). Der Großteil wird weggeschmissen oder im Sommer bei einem Lagerfeuer verbrannt. Ich habe keine große Lust hier noch einmal Bücher für den Verkauf online zu stellen.

Dieser ganze Vorgang hat rund zwei Stunden gedauert. Viel schneller als befürchtet. An einem anderen Tag habe ich in rund drei Stunden alle verbleibenden Bücher ausgeräumt, die Regale gereinigt und neu einsortiert.

Das Ergebnis ist sehr ernüchternd. In einigen Online-Meetings wurde von meinen Gesprächspartnern die große Büchersammlung angesprochen. Und jetzt? Die Hälfte meiner Bücher ist weg. Die Gesprächspartner schauen nun auf 1,5 leere Billyregale.

Ich musste dem Drang widerstehen, sofort neue Bücher zu kaufen, nur um die Regale zu befüllen. Ich denke, mit der Zeit werden sich diese “von ganz allein” füllen. Dennoch empfinde ich diese Leere als sehr frustrierend.

Dokumente

Hier habe ich bereits in den letzten Jahren gewisse Vorarbeit geleistet.

Vor einigen Jahren habe ich mir ein sogenanntes NAS-Laufwerk zugelegt, sodass ich mir meinen eigenen Cloud-Speicher einrichten konnte. Hier habe ich alleine die komplette Kontrolle und muss mir keine Gedanken machen, was mit meinen Daten in der Cloud eines der großen Tech-Firmen der USA passiert.

Im nächsten schritt habe ich mir einen Dokumentenscanner zugelegt. Meine Wahl ist auf den Fujitsu ScanSnap gefallen. Nicht nur, dass die Scans mehrerer Seiten sehr schnell gehen, werden diese sowohl doppelseitig gescannt, als auch mit einer OCR-Erkennung versehen. Das heißt, dass ich am Computer nach Text auf den Dokumenten suchen kann.

 

Wie ich mein papierloses Büro eingerichtet habe und wie du es umsetzen kannst, kannst du hier nachlesen!

Für diesen Bericht ist lediglich zu sagen, dass ich sowieso immer mindestens einmal zum Jahresanfang (zum Zeitpunkt der Steuererklärung) meine Dokumente digitalisiere. All meine Anhänge aus den Mails und alle relevanten Papierdokumente werden digitalisiert und entsorgt.

Daher war hier sehr wenig zu tun und hat mich insgesamt vielleicht 1,5 Stunden gekostet.

Elektrozeug

Ich bin ein kleiner Freak, was Technik betrifft. Mit der Zeit haben sich viele Geräte und Kabel angesammelt, die nicht mehr benötigt werden.

Meinen alten PC und den alten Laptop habe ich komplett auseinander gebaut. Die Festplatten habe ich zerstört.

Alle Kabel und Elektrogeräte (von dem Fitnessarmband, über Wanduhren, Tastaturen und Fernseher) wurden einer kurzen Prüfung unterzogen. Was ich nicht mehr brauche, stand schnell fest. Nur ein geringer Teil ist bei ebay gelandet (oder wird es noch). Der Rest landete in drei Umzugskartons auf den Elektromüll.

Die Festplatten zu entfernen und zerstören hat etwas Zeit in Anspruch genommen. Doch insgesamt war ich auch hiermit in rund drei Stunden fertig.

Keller

Wer hat sie nicht? Diese ominösen zugeklebten Kisten aus der Kindheit. Nachdem ich diese in den letzten drei Umzügen mitgeschleppt habe, ohne mehr zu wissen was drin ist, war nun Schluss damit. Ich habe sie geöffnet, bin kurz in Kindheits-Erinnerungen abgetaucht und habe dann alles entsorgt.

Die vielen Pokale, gemalten Bilder, Ordner und Gegenstände sind in diverse Kisten und Säcke gelandet. Es waren am Ende 5 Kisten. Da ich dabei auch den Keller aufgeräumt habe, habe ich insgesamt rund fünf Stunden dafür benötigt.

Arbeitszimmer

Ein Sorgenkind war mein Arbeitszimmer. Da es sehr groß ist, bietet es natürlich auch viel Platz für Schränke und allem, was sonst nirgends Platz findet. Ein Billyregal in das ich alles einfach rein geworfen habe, Schränke in denen Küchengeräte, Porzellan und Backzeug verstaut sind. Und ganz viele Kisten mit Kleinkram, Bedienungsanleitungen, diversen Einladungen und Geburtstagskarten.

Hier sind zwei Kisten Papiermüll und 2 Mülltüten mit diversem Kleinzeug entstanden. Das Porzellan und alte Besteck konnte ich verschenken.  Den neu gewonnen Platz habe ich mit kleinen Kisten und Kartons befüllt, in denen ich bestimme Dinge verstaut habe. So hat nun alles seinen Platz.

Ich hätte hier sicherlich noch weiter ausmisten können. Die vielen Bunt- und Bleistifte sowie Kugelschreiber werde ich vermutlich nur noch selten gebrauchen. Dennoch war mein Ziel ja nicht, einfach alles wegzuschmeißen. Solange alles seinen Platz hat und ich noch ganz viel Platz übrig habe, reicht es mir aus.

Küche und Vorratskammer

Ich habe zunächst die Lebensmittel überprüft. Mein Ziel der nächsten Wochen ist es, die Vorräte aufzubrauchen. TK-Gemüse, Nudeln, Reis, Haferflocken und Konservendosen werden nun bevorzugt auf der Speisekarte stehen. ebenso habe ich diese ganzen Gewürze umgefüllt, ausgemistet und zusammengekippt. Natürliche habe ich auch entsorgt, was längst abgelaufen und nicht mehr genießbar ist.

Ansonsten habe ich ein paar Pfannen, Töpfe und Besteck entsorgt. Manches war bereits ersetzt worden, manches werde ich mir in den nächsten Wochen wieder neu kaufen.

In meiner Vorratskammer wurden noch ein paar Kisten mit Töpfen und Sportequipment verstaut. Diese wurden natürlich auch einer Kontrolle unterzogen. Ebenso habe ich meine Sammlung von Tüten und Taschen auf ein Drittel reduziert.

Hier habe ich rund 8 Stunden investiert. durch das ganze hin und her kippen von Ölen, Gewürzen, Mehl und Zucker ist viel Chaos entstanden. Daher war dies auch mein Anstoß um der Küche einen Grundputz zu verpassen.

Wohnzimmer

Da ich nicht der Deko-Mensch bin, hat sich hier auch recht wenig Zeug angehäuft. Ich nutze jetzt öfter Kerzen, doch bis auf ein paar Kabel und eine Decke ist nicht viel ausgemistet worden. Die Schränke waren größtenteils sowieso schon leer. Hier habe ich keine 15 Minuten benötigt.

Schlafzimmer

Im Schlafzimmer haben sich neben meinen Klamotten nur noch Bettwäsche, eine Kiste Karnevals-Kostüme und ein paar kleine Kisten mit Sonnenbrillen, Uhren und Nähzeug.

Die Uhren werde ich noch bei ebay verkaufen. Der Rest ist größtenteils auf den Müll gelandet.