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1. Worum geht es?

Ken Blanchard ist Unternehmer und Autor von Managementbüchern. Er hat sich auf die Themen Führung und organisatorisches Verhalten spezialisiert. Bekannt wurde er mit der Entwicklung des situativen Führungsstils.

Dieser ist auch Grundlage dieses Buches. Mit dem situativen Führungsstil beschreibt Ken Blanchard die notwendige Eigenschaft einer Führungskraft, situationsbezogen unterschiedliche Führungsstile anwenden zu können.

Die Spanne reicht dabei von stark leitendem Verhalten mit klaren Anweisungen bis hin zum Delegieren von Aufgaben, ohne dass es weiterer Anweisungen bedarf. Der Führungsstil ist dabei von dem Charakter und der Erfahrung des Mitarbeitenden abhängig. Denn “nichts ist so ungerecht, wie die Gleichbehandlung von Ungleichen”.

Der Minuten Manager (so heißt er in dem Buch) ist ein Geschäftsführer, welcher all seine Mitarbeitenden nach demselben Schema behandelt. Innerhalb dieser Geschichte wird der Minuten Manager von jemand Fremden besucht, der sich für seinen Führungsstil interessiert. Er darf diverse Personen kennenlernen, die ihm berichten, wie sie aktuell geführt werden. Das große Ganze und den Sinn dahinter erläutert jeweils der Minuten Manager.

Dieser legt, neben dem situativen Führungsstil, viel Wert auf die individuelle Entwicklung jedes Mitarbeitenden. Er beschreibt, dass sich jeder Mitarbeitende umso besser entwickeln kann, je wertschätzender er behandelt wird. Wobei Offenheit, Informationsaustausch auf Augenhöhe, klare Aufgabenstellungen mit entsprechender Leistungsbeurteilung, die Grundlage bilden.

2. Warum habe ich es gelesen?

Hier muss ich 2 Motivationen anführen. Ich hatte immer das unterschwellige Gefühl, dass ich von einigen Vorgesetzten nicht so behandelt worden bin, wie ich es gebraucht hätte. Fehlende Infos, kein Raum für Mitdenken, zu kleine oder zu große Herausforderungen, wenig Feedback.

Als ich vor einiger Zeit erstmalig selbst eine Führungsrolle übernommen habe, habe ich mich mit diesem Thema näher beschäftigt.

Ich bin bei meiner Recherche immer wieder mal auf das Buch gestoßen. Da es relativ klein und dünn war, habe ich damit angefangen.

3. Was habe ich mitgenommen?

Das Buch hat mir die Erklärung geliefert, warum ich mich selten korrekt eingebunden gefühlt habe. Entweder hatte ich unklare Aufgabenstellungen, anfangs zu wenig Unterstützung, kein Feedback oder wusste nicht, wie der Maßstab für gute Arbeit aussieht und habe mir somit für die falschen Dinge viel Mühe gegeben.

Durch das Buch habe ich sehr viel gelernt. Ich fordere nun aktiv weitere Informationen oder Feedbacks ein und gehe so auch mit anderen Personen in meinem Arbeitsumfeld um.

Mittlerweile geht es sogar soweit, dass ich gemäß des situativen Führungsstils Vorgesetzten sage, wie ich gerne von ihnen behandelt werden würde. Dabei greife ich immer wieder auf Inhalte dieses Buches zurück.

4. Wie bewerte ich es?

Die Inhalte sind einleuchtend beschrieben und sehr wertvoll. Auch wenn ich es schwer finde, strikt nach diesem Konzept zu agieren, so gibt es trotzdem viele Elemente, die ich (immer mal wieder) aktiv umsetze.

Hier stört mich allerdings wirklich die Geschichte drumherum. Wie so häufig, werden die Inhalte nicht als Sachbuch niedergeschrieben, sondern in eine Geschichte gepackt und die wirkt sehr konstruiert.

Der Minuten Manager kommt mir dabei viel zu perfekt und besserwisserisch rüber. Von seinen Mitarbeitenden wird er mit seinem Führungsstil schon fast als Gott dargestellt.

Weil die Inhalte wirklich gut sind, vergebe ich 4 Sterne.

5. Kann ich es weiterempfehlen?

Jeder, der Führungsverantwortung hat, darf sich einmal mit den Inhalten des Minuten Managers auseinandersetzen. Die Sichtweisen zu Mitarbeitergesprächen, -entwicklung und -führung sind es wert gelesen zu werden.

 

Ken Blanchard – Der Minuten Manager

Hier findest du die anderen Bücher aus der Reihe “Der Minuten Manager”